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Regionale Förderprgramme für Stromspeicher

Stromspeicher-Förderung

Ein Überblick zu Zuschüssen, Programmen und Darlehen für Stromspeicher

Während die im Erneuerbare-Energien-Gesetz verankerte Einspeisevergütung anfangs sehr hoch ausfiel und die Einspeisung des erzeugten Solarstroms ins öffentliche Stromnetz mit attraktiven Vergütungen gefördert wurde, fällt sie mittlerweile niedriger aus als der Strompreis für den zugekauften Strom. Inzwischen ist es also ratsam, möglichst viel Strom selbst zu verbrauchen und so den Zukauf von teurem Netzstrom zu reduzieren. Die Batteriespeicher-Förderung zielt genau auf diesen Trend ab: während die Einspeisevergütung sinkt, soll es preiswerter werden, den Solarstrom zu speichern und per Eigenverbrauch zu nutzen.
Doch obwohl die Kosten für Energiespeicher in den letzten Jahren stark gesunken sind, können sich die meisten Menschen ihren Stromspeicher ohne Förderprogramme immer noch nicht leisten: Denn pro Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität muss man mit etwa 1.100 Euro Anschaffungspreis rechnen. Da ist es gut, Zuschüsse, besonders günstige Förderkredite und die unterschiedlichen Förderprogramme des Bundes und der einzelnen Bundesländer zu kennen.

Regionale Förderung – schnell und informiert sein lohnt sich!

Ein wichtiger Anlaufpunkt für alle, die sich mit der Installation eines Stromspeichers beschäftigen, sind zunächst einmal die Bundesländer – die regionale Förderung von Heimspeichern in Deutschland bietet vielfältige Möglichkeiten und ist sehr dynamisch, da immer wieder neue neue Programme aufgesetzt werden.

So können Hausbesitzer in Bayern über das „Energiespeicherprogramm Photovoltaik“ die Anschaffung von Solarstromspeichern mit einer Speicherkapazität von mindestens 3 kWh, die in Ein- oder Zweifamilienhäusern installiert werden, zusammen mit einer neuen Photovoltaikanlage mit mind. 3 kWh Leistung mit dem „Energie Bonus Bayern“ fördern lassen. Die Fördersumme startet bei 500 Euro für einen 3 kWh-Stromspeicher, jede weitere kWh Speicherkapazität wird um weitere 100 Euro ergänzt. Die Obergrenze der anrechenbaren Speicherkapazität beträgt 30 kWh. In diesem Jahr können mit 34 Millionen Euro Photovoltaik-Heimspeicher gefördert werden (weitere Informationen dazu hier).

In Baden-Württemberg wurde das bereits in den Jahren 2018 und 2019 gut aufgenommene Förderprogramm „Grid Service Photovoltaik-Batterie-Energiespeicher“ zum 1. April 2021 wieder aufgenommen – allerdings sind bereits jetzt schon alle Fördermittel vergeben. Trotzdem lohnt es sich sicherlich zu schauen, ob das Progamm im kommenden Jahr 2022 wieder aufgenommen wird (weitere Informationen dazu hier).

Investitionen in Stromspeicher im Zusammenhang mit neu installierten Photovoltaikanlagen werden auch in Berlin durch das Förderprogramm „EnergiespeicherPLUS“ gefördert. Damit Sie von den Fördermitteln profitieren, müssen Kriterien erfüllt sein. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, können 300 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität gefördert werden, maximal jedoch 15.000 Euro. Die Mittel für das Förderprogramm sind inzwischen aufgebraucht, sodass keine weiteren Anträge gestellt werden können. Sofern neue Fördermittel bereitgestellt werden können, ist eine Fortsetzung des Programms geplant (weitere Informationen dazu hier).

In Niedersachsen fördert die Landesregierung auch Photovoltaik-Zellenspeicher im Zusammenhang mit dem Auf- oder Ausbau bestehender Photovoltaik-Anlagen. Gefördert werden Zuschüsse bis zu 40 % der Kosten des Batteriespeichers. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Ausgangsleistung der neu installierten Photovoltaikanlage mindestens 4 kWp beträgt oder die Bestandsanlage um mindestens 4 kWp erweitert wird. Darüber hinaus können Ladepunkte für Elektrofahrzeuge und -anlagen mit einer Ausgangsleistung von mehr als 10 kWp sowie für Parkplatzdächer oder andere bauliche Anlagen mit obenliegenden Photovoltaikanlagen installiert und Prämien erhalten werden. Die maximale Fördersumme beträgt 50.000 Euro. Der Plan kann zudem auch mit anderen Bundes- oder EU-Fördermitteln kombiniert werden (weitere Informationen dazu hier).

Vielfältige Förderprogramm-Landschaften Landesebene

Die Förderung für Photovoltaik und Speicher unterscheidet sich jeweils in der Höhe der Leistung und in den Bedingungen und nicht immer wird nur Solarstrom gefördert – andere erneuerbare Energien können ebenfalls bezuschusst werden. Eine genaue Übersicht der Förderprogramme in den jeweiligen Bundesländern finden Sie auch noch einmal hier. Darüber hinaus wird die Erzeugung umweltfreundlicher Energie auch von den Gemeinden und Kommunen positiv bewertet und kann bezuschusst oder mit günstigen Darlehen gefördert werden. Allerdings gibt es da kein bundeseinheitliches oder auch nur ländereinheitliches Vorgehen: Jede Gemeinde geht bei der Förderung nachhaltiger Energie individuell vor. Die verschiedenen Fördermöglichkeiten sollten Sie unbedingt bei Ihrer Stadt oder Gemeinde in Erfahrung bringen.

Weitere zentrale Förderprogramme im Bund

Einer der wichtigsten Träger zur Förderung von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern ist auf Bundesebene auch die KfW mit ihrem KfW Förderprogramm 270: „Erneuerbare Energien – Standard“ – ein zinsgünstiger Förderkredit für Strom und Wärme. Der Förderkredit 270 unterstützt

  • die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, wie Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen
  • die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Wärmeerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien
  • Wärme-/Kältenetze sowie -speicher, die aus erneuerbaren Energien gespeist werden
  • Maßnahmen zur Flexibilisierung von Stromnachfrage und Stromangebot, die die systemverträgliche Integration der erneuerbaren Energien in das Energiesystem unterstützen, wie beispielsweise Stromspeicheranlagen als Einzelmaßnahme oder zur Nachrüstung

Mit dem Förderkredit KfW 270 lassen sich bis zu 100 Prozent der Investitionskosten für einen Stromspeicher oder auch der Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage generell finanzieren. Der große Unterschied zu gewöhnlichen Ratenkrediten liegt zum einen in den besonders günstigen Zinssätzen und zum anderen in den tilgungsfreien Anlaufjahren. Die genauen Konditionen hängen dabei von Faktoren wie Laufzeit, Zinsbindung und Standort ab. Detailinformationen, auch zur Antragstellung,  finden Sie auf den entsprechenden Webseiten der KfW.

Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert mit der „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ den Heizungstausch, Maßnahmen zur Heizungsoptimierung sowie zum Einsatz erneuerbarer Energien, Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung und Energieberatung für Wohngebäude. Weitere Infos finden Sie hier.

Fakten im Überblick

  • Eine aktuelle und sehr übersichtliche Broschüre zu Fördermitteln für Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien wurde im Auftrag des Bundesumweltministeriums veröffentlicht. Die Broschüre informiert über 287 Förderprogramme und kann ab sofort kostenlos bestellt oder als PDF hier runtergeladen werden.
  • Rund ein Drittel der Kosten für Heimspeicher-Kauf und -Installation lassen sich über Zuschüsse (also nicht rückzahlungspflichtiges, geschenktes Geld) decken
  • Daneben gibt es Darlehen, also rückzahlungspflichtige Kredite. Bei diesen Krediten sind Laufzeiten und Zinsen sehr viel attraktiver als bei den üblicherweise erhältlichen Darlehen der Banken.
  • Die wichtigsten Fördergeber sind: BAFA und KfW – außerdem gibt es regionale und kommunale Solarthermie-Förderung sowie private Energieversorger
  • Auch die Planung einer Heimspeicheranlage wird gefördert
  • Förderprogramme schreiben bestimmte technische Standards vor
  • Viele Förderungen sind miteinander kombinierbar
  • Den Antrag auf Zuschuss für eine Photovoltaik-Anlage oder einen Batteriespeicher müssen Sie in aller Regel stellen, bevor Sie die Anlage kaufen. Auch um den Kredit bei der KfW müssen Sie sich vor dem Kauf kümmern.
    Sobald Sie einen Bescheid erhalten, dass Ihr Antrag eingegangen oder bewilligt ist, können Sie in der Regel die Anlage installieren lassen.
  • Außerdem bieten auch einzelne Stromanbieter Speicher-Förderprogramme an.

Fazit: genau informieren, gut rechnen und beraten lassen

Batteriespeicher werden mit verschiedensten Zuschüssen, Darlehen und Programmen gefördert. Diese Förderung sollten Sie auf jeden Fall in Anspruch nehmen. Das passende Programm zu finden ist dabei nicht ganz einfach. Da sich die Möglichkeiten in den verschiedenen Bundesländern stark unterscheiden, ist es wichtig sich von lokalen Spezialisten beraten zu lassen – dann steht der Förderung der Energiespeicher nichts mehr im Weg.

Foto: PiImage by Nattanan Kanchanaprat from Pixabay

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Autor

Stefan Krokowski

Stefan Krokowski

Stefan ist für den Vertrieb der RESU Produkte im europäischen Markt verantwortlich. Er befasst sich seit 2006 mit erneuerbaren Energien und seit 2013 mit Speichertechnik.
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